Zungenpiercing: Tut das Stechenlassen eines Zungenpiercings sehr weh?
Viele Menschen sind begeistert von Piercings und scheuen sich nicht davor, sich gleich mehrere dieser Schmuckstücke an verschiedenen Körperstellen stechen zu lassen. Nur vor dem Stechen eines Zungenpiercings haben viele Menschen großen Respekt und verzichten am Ende lieber auf diesen Piercingschmuck im Mund. Ob ein Zungenpiercing wirklich so schmerzhaft ist, wie lange es dauert, bis dieses abgeheilt ist und welche Problematiken auftreten können, erfährst du im weiteren Beitrag.
Prinzipiell ist der Verlauf der Piercingsitzung genau wie bei anderen Piercings auch. Nach einer ausführlichen Aufklärung wird die Stelle desinfiziert, die Anatomie und Bewegung überprüft und die gewünschte Platzierung schließlich markiert. Anschließend wird das Piercing durchgeführt, wobei die Techniken variieren. Je nach Expertise sticht die Fachkraft freihand oder mithilfe eines sterilen Instruments. Da die Zunge während der ersten drei bis acht Tagen stark anschwellen kann, ist es sinnvoll, anfangs einen Stab mit Überlänge einzusetzen.
Wird das Zungenpiercing in der Mitte der Zunge gestochen, sitzt dieses zwischen den beiden Zungenmuskeln, wodurch das Stechen, sofern professionell durchgeführt, auch bei weitem nicht so schmerzhaft ist wie viele denken. Desweiteren ist das Gewebe ganz weich und, anders als der Knorpel beispielsweise, nicht so druckempfindlich. Das Ganze geht also praktisch “wie durch warme Butter”!
Um die Zähne nicht zu verletzen und ein angenehmeres Gefühl im Mund zu haben, sollte der überlange Stab nach etwa 2 Wochen gegen einen kürzen getauscht werden.
In der Regel dauert es etwa bis zu sechs Wochen bis so ein Zungenpiercing abgeheilt ist. In dieser Zeit solltest du auf einige Dinge achten, um das Abheilen nicht zu verzögern und keine unnötigen Schmerzen zu haben. Bewegung bedeutet zum Beispiel Belastung für die Wunde: Vermeide also unnötige Spielereien mit dem Schmuck und beschränke die Bewegung der Zunge auf das nötigste Minimum, um die Schwellung nicht zu fördern. Da das Essen in den ersten Tagen sehr unangenehm sein kann, ist es sinnvoll, sich einige Zeit von flüssiger oder breiiger Nahrung zu ernähren und den Mund nach dem Essen auszuspülen. Während das Zungenpiercing extrem geschwollen ist, kann viel Flüssigkeit helfen, die Schwellung etwas zu minimieren. Kühlen ist das A und O, kalter Kamillentee ist also dein bester Freund, Eiswürfel dagegen sind etwas zu viel des Guten. Genauso schädlich wie zu wenig Pflege ist bei einem Zungenpiercing aber auch zu viel Pflege, denn sonst wird das Zungenpiercing ständig gereizt und kann nicht richtig abheilen. Benutze also bitte keine zusätzlichen Mundspülungen wie Listerine und Co.
Natürlich gibt es beim Stechen eines Zungenpiercings aber auch Risiken bzw. Problematiken, die mit der Zeit erst auftreten können. Daher solltest du dich gut umhören und eine*n erfahren*e Piercer*in auswählen. Wie bei allen anderen Piercings auch kann es zu Infektionen, Schwellungen, Schmerzen, Ödemen oder Blutungen kommen. Speziell beim Zungenpiercing kann es zu Beeinträchtigungen der Zungenbewegung und des Sprechens kommen, gelegentlich treten auch Beschädigungen der Zähne auf.
Ein fachkundiger Profi wird diese Risiken zu umgehen wissen, bzw. sie so gering wie möglich halten. Hälst du dich anschließend auch noch verantwortungsbewusst an deine Pflegeanleitung und das Zungenpiercing verheilt einwandfrei, wirst du sicherlich viel Freude damit haben und es auch gerne mal durch Austauschen des Schmucks zur Schau stellen.