Kann man ein Ohrloch selber stechen?

Es haben sich sicherlich schon zahlreiche Menschen gefragt, ob sie sich ihr Ohrloch selber stechen können. Schließlich hat es den Vorteil, dass man kaum Geld dafür bezahlen muss und man nicht auf einen Termin im Piercingstudio warten muss. Ob sich das Ganze lohnt, erfährst du hier. 

Spielst du mit dem Gedanken, dir dein Ohrloch selber zu stechen, solltest du dir darüber eine Menge Gedanken machen, bevor du loslegst, denn Ohrlöcher selber stechen ist ganz schön riskant. Nicht nur bezüglich der Optik des späteren Piercings ist es sinnvoller ein Piercingstudio aufzusuchen, sondern besonders auch aufgrund der Hygiene. Für eine*n Piercer*in ist das Ohrloch stechen eine alltägliche Routine mit dem Wissen darüber, was Sauberkeit und Hygiene bedeuten. Ein weiterer Grund dafür, besser einen Profi aufzusuchen, ist, dass die Möglichkeit besteht, während des Stechens in Panik zu geraten oder sich zu “verstechen”, womit du dir unnötige Schmerzen zufügst. Da sich im Ohr jede Menge Knorpel befindet, bestehen auch hier Risiken, mit denen sich eine Fachkraft besser auskennt.

“Gereinigt”, “desinfiziert” und “sterilisiert” bedeutet doch alles irgendwie das gleiche oder? Falsch! Jahrelange medizinische Ausbildungen sorgen dafür, dass man die Unterschiede zwischen diesen drei Zuständen erlernt und dementsprechend arbeitet. Die simpelsten Handgriffe können bereits aus einem sterilen Piercing eine Kreuzkontamination machen und auch du weißt ja bereits: Bakterien sind für uns unsichtbar. Welcher Schmuck in welcher Verarbeitung und welcher Größe für dich geeignet ist, kann man auch nur durch jahrelange Erfahrung einschätzen. Kleinigkeiten haben hier bereits immense Auswirkungen auf den Erfolg deines Piercings!

Wenn sich dein Piercing entzündet, kann es schnell teuer werden: Die Behandlungen in der Praxis oder dem Krankenhaus werden i.d.R. nicht von der Krankenkasse übernommen, genauso wie diverse Pflegemittel, die du anschließend benötigst. Das Einkaufen verschiedener Schmuckstücke, die wohlmöglich nicht richtig gepasst haben, summiert sich auf Dauer ebenfalls, während der Ersteinsatz im Piercingstudio inklusive ist. Manchmal ist der Preis eines “DIY”-Piercings aber auch nicht finanzieller Natur, sondern kommt in Form von wildem Fleisch oder einer Narbe daher, die dich dein Leben lang begleiten wird.

Durch die routinierten Bewegungen des Profis erscheint das Piercingstechen beim Zusehen ganz einfach. Doch hinter jedem noch so kleinen Handgriff steckt ein unsichtbares Potpourri aus geballtem Know-How, welches für deine uneingeschränkte Sicherheit und ein wunderschönes Ergebnis sorgt!